Ortsinformation und Historie
Das Dorf Strasen liegt 10 km südlich von Wesenberg an der Verbindung zwischen Ellbogen- und Großen Pälitzsee, die oft fälschlicherweise als Havel bezeichnet wird. Der Große PäIitzsee liefert Wasser für die Havel, so daß die Boote in der Strasener Schleuse abwärts zum Ellbogensee geschleust werden. Vermutlich ist schon beim Bau der alten Mühle dieser Wasserlauf erweitert worden. Vor 200 Jahren jedenfalls floß noch eine beträchtliche Wassermenge über den Reeks- Graben zum Plätlin-See (siehe bei Hartenland) ab, um dann weiter über die Schwaanhavel die Havel zwischen Wesenberg und Ahrensberg zu erreichen.
Mühle Das Dorf selbst ist um 1800 ein typisches Angerdorf gewesen, welches später in verschiedene Richtungen erweitert wurde. Beherrscht wird die Landschaft um Strasen durch den schon genannten Großen Pälitzsee, einem 33 m tiefen Rinnensee, dessen schroffes Seeprofil sich an seinen Ufern fortsetzt. Der zur Feldmark zugehörige Acker ist stark sandig und läßt nur bei zusätzlicher Düngung einen guten Ertrag zu. Nach Westen und besonders nach Süden kommt man in ausgedehnte Kiefernwälder. In den Urkunden des Templiner Friedens (siehe dazu bei Ahrensberg) im Jahre 1317 wurde auch die Burg Strasen genannt, die zerstört werden sollte. Ihre Lage ist bisher noch nicht bekannt. Da der Ort sich aber an einer wichtigen Nord-Süd-Durchfahrt befindet, muß sie wohl auch im Ortskern zu suchen sein, ging es doch um den Schutz der Mark Brandenburg gegen die Werler und Mecklenburger. Strasen muß dann schon früh den Mecklenburger Herzögen gehört haben, denn diese verkauften 1403 und 1471 Teile des Dorfes bzw. das ganze Dorf. Im Jahre 1619 gehörten dem Herzog aber wieder 13 Bauernhöfe im Ort, während weitere 5 zu seinem Prieperter Besitz zählten. Durch den großen Krieg änderte sich dies aber, denn 1639 wurden in Strasen nur noch 3 Bauernstellen gezählt. 1785 und zuletzt 1864 brannten große Teile des Ortes ab. Im Jahre 1889 wurde Strasen als größtes Dorf im Amt Mirow mit 397 Einwohnern, Poststation, Freischulzengehöft, Kirche, Pfarre, Schule, Küsterei und Wasserschneidemühle genannt. Allerdings waren alle Bauern sogenannte Domanialbauern, d. h., sie waren damals der herzoglichen Kammer gegenüber abgabenpflichtig. KircheDie Kirche ist in Fachwerk in den Jahren 1782 - 1784 von dem Forstingenieur Draeseke erbaut worden. Der Turm wurde vor etwa 35 Jahren abgetragen, weil er baufällig war. Durch die Anlage von Schleusen in Fürstenberg und Steinforde (Steinhavelmühle) um 1830 wurde die Havel bis zum Ellbogensee schiffbar gemacht. Um den Anschluß zur Müritz (EIde und EIbe) zu bekommen, kamen 1831 bis 1836 weitere Schleusen, darunter auch in Strasen, Canow und Diemitz hinzu. Beim Betrieb der Wolfsbrucher Schleuse am Hütten- Kanal zwischen dem Kleinen Pälitzsee und dem Tietzowsee bei Zechlinerhütte, die im damaligen Preußen lag, hat man sich sogar um das Wasser gestritten, denn zum Füllen wurde "mecklenburgisches" Wasser aus dem Pälitzsee genommen, welches danach nach Preußen abfloß. Schließlich wurde ein Vorratsbecken gebaut, welches durch Pumpen mit "preußischem" Wasser versorgt wurde. Doch zurück zur Strasener Schleuse, die inzwischen zu einem Knotenpunkt der Wasserwanderer geworden ist, während früher Kähne mit Ziegeln, Getreide und Holz geschleust wurden. Den Standort der Mühle verraten noch das vorhandene Wehr und der Mühlenbach. Der Fischkundige kann in der Strömung zwischen den Steinen den dunklen Döbel stehen sehen, wenn er aufmerksam beobachtet. ForelleHeute speist der Große Pälitzsee eine Forellen-Betonrinnenanlage mit Räucherei und Verkauf. Vom "Katzensteg" in der Nähe des Hotels kann man im Sommer den regen Bootsverkehr durch den Ort beobachten. Strasen ist an das Busverkehrsnetz und an die Fahrgastschiffahrt (saisonal) angeschlossen. Im Ort befindet sich noch eine weitere Gaststätte und es gibt auch Möglichkeiten zur Übernachtung im Hotel und in Ferienwohnungen.
Als ein Wanderziel in südlicher Richtung bietet sich die alte Fürstenberger Landstraße nach Groß Menow (3,5 km) entlang der blauen Markierung an, die auch teilweise als Radweg ausgebaut wurde. Dieser endet allerdings beim Erreichen der Landesgrenze am Boberow- Graben, einem Abfluß der beiden gleichnamigen Seen, deren Bezeichnung an die Biber erinnert, die früher vielleicht das schnell fließende Wasser besiedelten. Wer die blaue Markierung entlang der alten Robinien nicht benutzt, um dafür direkt über den neuen, alten Weg zum Boberow-Graben zu wandern, der wird bald durch eine herrliche Aussicht belohnt, die weit über das zurückgelassene Dorf reicht. Auf der Anhöhe, die etwa 20 m über den Wasserflächen der Seen liegt, erinnert eine Holzstele an den Marsch der Ravensbrücker Frauen vom April 1945. Biegt man am Boberow-Graben nach Süden ab, so kann entlang der blauen Markierung der glasklare Große Stechlinsee bei Neu Globsow nach etwa 5 km erreicht werden.
Verlassen wir aber Strasen direkt in südlicher Richtung entlang der roten Markierung, so kommen wir nach 2,5 km nach Pelzkuhl am Knie des Großen Pälitzsees. Von den früher zahlreichen Wildbirnen- und Kirschenbäumen sind im Zuge des Chausseebaus vor einigen Jahren etliche abgeholzt worden.
Pension Havelbrücke
Campingplatz am Großen Pälitzsee
Veranstaltungen
- Osterfeuer im März/ April
- Erntefest mit Umzug im September