Ortsinformation und Historie
Die Ansiedlung Pelzkuhl war ursprünglich eine Holzwärter- und TeerofensteIle, die 1850 in eine Unterförsterei mit drei Büdnerstellen umgewandelt wurde. Das schon 1274 genannte Dorf Pelicz wird dicht am See gelegen haben. Es verschwand vielleicht in den Markgrafenkriegen zwischen Mecklenburg und Brandenburg, denn im Jahre 1612 wurde der Ort schon nicht mehr erwähnt. Im Anschluß an die drei noch vorhandenen Häuser entstanden vor 1990 etliche Bungalows, von denen die meisten dem VEB Schiffswerft Rechlin gehörten.
Am Eingang zum Ort erinnert ein schon immer gepflegtes Grab mit dreizehn Bestattungen junger deutscher Soldaten an die letzten Kämpfe im Frühjahr 1945. Die Stelle des alten Teerofens ist noch bekannt. Sie befindet sich auf der dem See abgewandten Seite des Pelzer Berges, vor dem die Chaussee endet. Ein breiter Landweg führt nun weiter entlang der roten Markierung auf die brandenburgische Grenze zu. Wir sind jetzt in der "Pelzräumde", wie die Forst auf der mecklenburgischen Seite schon immer genannt wurde. Sie gehörte ursprünglich zu den Besitzungen des Klosters Lindow in der Mark.
Nach der Reformation eigneten sich die mecklenburgischen Herzöge große Teile des Geländes an, um es abzuholzen. 1563 wurde in einem Vergleich zwischen beiden Ländern bestimmt: Was "geräumt" war, sollte bei Mecklenburg bleiben.
Inzwischen ist auch hier längst wieder Wald vorhanden. Es handelt sich um einen natürlichen Blaubeer-Kiefernwald, der hier auf den Sanderflächen vor dem Bogen der Fürstenberger Endmoränenstaffel aufstockt. Typische Vogelarten dieser Waldgesellschaft sind u.a. Fitis, Baumpieper, Eichelhäher, Ringeltaube, Singdrossel, Großer Buntspecht, Schwarz- und Grünspecht, Nebelkrähe und neuerdings auch verstärkt wieder der Kolkrabe. Als Standwild kommt auch das Rotwild in der Pelzräumde vor. Am Steilufer des Großen Pälitzsees befindet sich, etwa 1,5 km von Pelzkuhl entfernt, ein Zeltplatz. der von den Wasserwanderern gern genutzt wird. An die Pelzräumde schließt sich in Brandenburg übergangslos die Menzer Heide an. Über Beerenbusch (6 km) kann man, ohne den Wald verlassen zu müssen, weiter nach Rheinsberg (6 km) wandern. Die Wälder um Pelzkuhl waren früher ein Ziel der Sammler von Blaubeeren, die sogar mit Pferdefuhrwerken von Wesenberg bis hierher fuhren. In der plattdeutschen Sprache nennt man diese Beeren, die übrigens sauren Boden bevorzugen, Bixbeeren.