Gewässer der Kleinseenplatte

Die Seen unserer Region sind das Ergebnis der Eiszeit vor 13.000 Jahren und durch das Abtauen von sog. Austauhohlformen, die sich mit Wasser füllten, entstanden.
Einige Seen der Kleinseenplatte weisen zum einen eine rundliche Form auf und sind relativ flach (aufgetaute Hohlformen), anderen hingegen, hatten während der Abtauzeit direkten Kontakt mit einem Gletscher, haben eine gestreckte Form und sind relativ tief (z.B. Mirower See).

Hunderte großer, kleiner und klitzekleiner Seen zwischen Mirow und Neustrelitz liegen eingebettet zwischen bewaldeten Hügel und weiten Feldern.

In der Mecklenburgischen Kleinseenplatte finden sich sog. Durchströmungs- bzw. Quellseen (von Quellen gespeist) sowie Flußseen (von einem Fluß durchflossen). Die Seen sind von Natur aus sog. Klarwasserseen, d.h. es dringt Licht bis in große Tiefen vor und wird von Wasserpflanzen genutzt, die wiederum die vorhandenen Nährstoffe abbauen.

Foto: © Thomas Gönner

Obere Havel Wasserstraße

Nördlich der Mecklenburgischen Kleinseenplatte, um das Gebiet Kratzeburg und Pieverstorf, inmitten des Müritz- Nationalparks entspringt die Havel, die viele Seen der Kleinseenplatte durchzieht. Das Havelquellgebiet einschließlich des weiteren Verlaufs bis vor die Tore von Berlin wird auch Gebiet der ‚Oberen Havel’ genannt.

Das Gebiet der Obere Havel ist ein Revier, dass sich konkret vom nördlich vom Großen Labussee und dem Woblitzsee bei Wesenberg bis zur Spandauer Schleuse in Berlin erstreckt.

Der Große Labussee ist von der Kilometrierung der Wasserstraße in Höhe Stromkilometer 90 auch der letzte (eigentlich aber doch der erste See) mit Fahrwasserbetonnung der Havel. Der hinter der Useriner Schleuse liegende Useriner See ist für motorgetriebene Boote gesperrt. Der dahinter angrenzende Görtowsee und auch der Zierzsee sind generell gesperrt, da zum Schutzgebiet des Müritz-Nationalpark gehörend.

Vom Woblitzsee kann man auch nordöstlich durch den Kammerkanal bis zum Zierker See fahren, an dessen Ostufer Neustrelitz liegt. Der dortige Hafen ist in den letzen Jahren vollständig ausgebaut worden und jedem Wassersportler als Liegeplatz und Ver- und Entsorgungsstation zu empfehlen.

Die Havel ist in diesem Revier in Mecklenburg-Vorpommern noch jung und über kurze Fliessstrecken von See zu See eilend vor allem ein Eldorado für Kanuwanderer und Hausboot-Kapitäne.

Foto: © Roger Riechel

Schwaanhavel

Ungefähr 800 m unterhalb der Wesenberger Schleuse beginnt der Geheimtipp der Kanuwanderer – die Schwaanhavel.

An dem traumhafte Wiesenbach findet man seltenen Pflanzen und Vögel. An der wunderschöne Schwaanhavel, bekommt man mit etwas Glück den Eisvogel zu sehen, der im Sturzflug vom linken zum rechten Ufer fliegt. Die Ufer dürfen nicht betreten werden. Für Motorboote ist die Schwaanhavel gesperrt.

Die Schwaanhavel mündet in das Naturschutzgebiet um den Plätlinsee.

Müritz-Havel-Wasserstraße

Am Kleinen Pälitzsee kann man Richtung Diemitz zum Müritz-Havel-Kanal abzweigen, er verbindet die Havel mit dem nächsten Revier - der Müritz. Mit ca. 116 km² Wasserfläche Deutschlands größter, allein gehörender, Binnensee (klar der Bodensee ist größer, aber auch Österreich und die Schweiz reklamieren ihn für sich).

Nach "Grenzüberschreitung" zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg am Ellbogensee bei Priepert bzw. Fürstenberg teilt sich der Fluss in mehrere Flussläufe auf, durchfließt den kleinen Baalensee und den Schwedtsee und erreicht weiter östlich den Stolpsee.

Diese Strecke nutzen viele Freizeitskipper auf ihren Wanderfahrten entlang der Havel, von der Elbe bis zur Müritz.

Die Havel ist eben ein verbindender Fluss!